Sonntag, 8. Januar 2012

Neuer Fall "Emmely" in Hamburg?

Die Kollegin de la C., beschäftigt bei der Restaurantkette V. in HH-Rotherbaum wird beschuldigt, "leere Pizzateller" gestohlen zu haben und wurde fristlos gekündigt. Sie hat dagegen geklagt.
Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Hamburg findet am 11.1.2012 um 12 Uhr im Saal 324 statt.
Das Arbeitsgericht ist in der Osterbekstr. 96 (U-Bahnhof Saarlandstr./ Bus 261 und 171 Haltestelle Brucknerstr.).

Hamburg: Streik bei Pflegen und Wohnen

Ver.di Hamburg teilt mit:
Überwältigende Mehrheit für unbefristeten Erzwingungsstreik bei pflegen&wohnen!
Bei der Urabstimmung am 20.12.2011 haben sich 98 Prozent der Mitglieder für einen unbefristeten Erzwingungstreik ausgesprochen...
Näheres im link von ver.di
http://hamburg.verdi.de/++skin++print/presse_hh/pressemitteilungen/showNews?id=2f0af47e-2bc2-11e1-4464-001ec9b03e44

Weitere Informationen zum Streik bei pflegen&wohnen in der aktuellen halben Stunde auf unserem Jour Fixe.

Outsourcing bei Lufthansa

Wie aktuell outsourcing ist, zeigt uns die Deutsche Lufthansa, die 150 Millionen Euro einsparen will, indem sie 230 Stewardessen und Stewards durch Leihkräfte ersetzen will. (Mit längerer Arbeitszeit und befristeten Verträgen).
http://www.jungewelt.de/2012/01-05/032.php?print=1

Youtube-Film zum Besuch der CFM-Streikenden am 22.11. in HH

(neun Minuten)
http://youtu.be/eKnbYwvvfys
Am Dienstag, 22.11.2011 kamen 200 CFM-Beschäftigte in vier Bussen aus Berlin, um vor den Toren der Firma Hellmann (ein weltweiter Konzern, der bei CFM beteiligt ist) in Wilhelmsburg und anschließend zusammen mit den outgesourcten KollegInnen der Firma KFE vor dem UKE ihren Protest laut kundzutun. Sie streikten in Berlin gegen Billiglöhne und für einen Tarifvertrag.
Dieser Filmclip, den ein Kollege von Jour Fixe gemacht hat, soll einen Eindruck von dem Besuch vermitteln. Einige linke Unterstützergruppen hatten aufgerufen, die Berliner KollegInnen zu begrüßen.
Bei unserem Jour Fixe am Mittwoch, 11.1.2012 um 18 Uhr 30 im Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15 werden zwei KollegInnen von CFM über ihren Arbeitskampf berichten.
(Zur ganzen Einladung bitte nach unten scrollen).
Die KollegInnen haben mit ihrem zwölfwöchigen Streik auf die Situation von Millionen Outgesourcten und Leihkräften aufmerksam gemacht, daß viele von ihnen die Aufstockung bei Hartz IV in Anspruch nehmen müssen und sich entwürdigt fühlen.
Sie haben auch auf die Umwandlung der Arbeitswelt in den letzten 25 Jahren aufmerksam gemacht, eine Arbeitswelt, die nie ein Zuckerschlecken war, aber durch Privatisierung und Outsourcing total für die Bedürfnisse des Kapitals aufbereitet wird.

jourfixe HH

Samstag, 7. Januar 2012

More than a dozen Greek trade unionists face prison on Tuesday.

If you're a trade unionist fighting to ensure that workers don't pay the price for the global financial crisis they didn't create, 2012 looks like it will be a challenging year.

On Thursday 24 November 2011, the Greek police arrested Nikos Photopoulos, President of the power workers' union GENOP/DEI, along with more than a dozen of his fellow trade unionists. They will appear in court on Tuesday 10 January 2012 to face charges that could see them jailed for up to five years.

They were protesting against part of the Greek austerity measures - the cutting off of power to people unable to pay a new property tax, levied regardless of income or wealth and added to all electricity bills. The new tax is just the most recent 'austerity' action by the Greek government. The abolition of the national minimum wage and the lowering of employer-paid taxes are next.

Please take a moment to send a message to the Greek Prime Minister in support of the campaign Greek trade union confederation GSEE, which is calling for the charges to be dropped.

Just go HERE to send your message.
http://www.skype.com/intl/en/get-skype/on-your-computer/click-to-call/

And please don't forget to pass this message along to your contacts, and to use your Twitter, Google+ and Facebook accounts to help us get the word out.

Thanks.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Petit-Couronne bei Rouen/Frankreich: Ölraffinerie bestreikt

04.01.2012.
Seit mehreren Tagen streiken 550 Beschäftigte der Petroplus-Raffinerie in Poetit-Couronne gegen Scjhließungspläne, von denen zusätzlich auch Leiharbeiter und Beschäftigte von Subunternehmen betroffen würden.

Die schweizer Unternehmensgruppe Petroplus, die vor einigen Jahren diverse Raffinerien gekauft hatte, verfolgt seitdem einen harten Sanierungskurs. In weniger rentable Raffinerien wurde nicht mehr investiert. Bereits im Juni 2011 war von Petroplus eine Raffinerie im Elsaß mit 250 Beschäftigten geschlossen worden.

Montag, 2. Januar 2012

Solidaritätserklärung aus Japan die die Berliner S-Bahner

Solidaritätserklärung

An die Kollegen des Berliner Aktionsausschusses „100% S-Bahn“!

Im Namen des „IASK-DC-AD“* wollen wir hiermit eine herzliche Solidaritätserklärung an die Kollegen des Berliner Aktionsausschusses „100% S-Bahn“! schicken.
* „IASK-DC“ bedeutet „Internationales Arbeitersolidaritätskomitee von Doro-Chiba“.
** „Doro-Chiba“ bedeutet auf Englisch „National Railway Motive Power Union of Chiba“, bestehend aus Lokführern und Technikern in der Chiba-Präfektur, Japan.
*** „AD“ bedeutet „Abteilung Deutsche Sprache“. Im IASK-DC gibt es noch zwei Abteilungen, und zwar „Abteilung Englische Sprache“(AE) und „Abteilung Koreanische Sprache“(AK).

Wir haben neulich von euch erfahren, dass die Konzernführung des Deutschen Bundesbahn die Absicht hat, die traditionsreiche Berliner S-Bahn zu zerschlagen und zu privatisieren.

Das darf nicht sein! Aus unseren Erfahrungen der „Aufteilung und Privatisierung der Japanischen Staatsbahn (JNR)“ im Jahre 1987 wissen wir nur zu gut, was Privatisierung heißt.

Damals mußten 200,000 Eisenbahner die JNR verlassen. 200 JNR-Arbeiter haben Selbstmord begangen. Die Arbeitsverhältnisse wurden drastisch verschlimmert. Die Eisenbahnsicherheit wurde immer vernachlässigt, was letzten Endes 2005 zum großen Amagasaki-Zugunglück führte, in dem insgesammt 107 Menschen (ein Lokführer und 106 Fahrgäste) ums Leben kamen.

Privatisierung, Outsourcing und daraus folgende prekäre Arbeit sowie drastische Verschlimmerung der Arbeitsverhältnisse sind ohne Zweifel neoliberale Angriffe und weltweite Erscheinungen. Hintergrund ist die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise, in der das Kapital unbedingt aus öffentlichen Diensten maximale Profite herauspressen will.
Also: Privatisierung dient nur den Kapitalisten (1% der Bevölkerung) aber überhaupt nicht den überwältigenden Bevölkerung (99%).

Deshalb sind euer Kampf sowie eure Forderungen selbstverständlich ganz gerecht und gerechtfertigt. Kurz: Euer Kampf ist auch unser Kampf.

Doro-Chiba(damals mit 1000 Mitgliedern) hat in den 1980er Jahren gegen die „Aufteilung und Privatisierung der Japanischen Staatbahn (JNR)“ mit entschiedenen Streiks gekämpft. Die Aufteilung und Privatisierung kam leider zustande. Aber Doro-Chiba hat ihre „Danketsu“(Solidarität und Zusammenhalt) verteidigt und weiterentwickelt. Sie kämpft heute noch hartnäckig in der privatisierten Zugbetreibergesellschaft (JR).
Seit einiger Zeit kämpft sie gegen Gesamtoutsourcing von Inspektion- und Reparaturbereich als erneute neoliberale Offensive, und zwar erfolgreich. Nach und nach schließen sich junge Eisenbahnarbeiter Doro-Chiba an.
In der Solidarität mit den Kampfgefährten in ganz Japan, besonders mit denen in Fukushima kämpft sie auch für sofortige Stilllegung aller AKWs.

Wir wünschen euch viel Erfolg im Kampf gegen Privatisierung der Berliner S-Bahn!
Hoch die internationale Solidarität!
Danketsu! Ganbaro!(Zusammenhalt/Solidarität! Kämpfen wir zusammen!)

Herzliche Grüße der Solidarität aus Japan

Den 2ten Januar 2012
Nobuo MANABE vom IASK-DC-AD
Email: doro-chiba-international-de@auone.jp
http://www.doro-chiba.org/english/english.htm

Sonntag, 1. Januar 2012

Nein zur Ausschreibung der Berliner S-Bahn!

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Am 13.11.2011 ist aus der Betriebsversammlung die Gründung eines Aktionsausschusses der Belegschaft hervorgegangen. Mit diesem Votum hat der Aktionsausschuss am 15.11.2011 getagt. An ihm nahmen Ver-treter beider Gewerkschaften (EVG und GDL) und Kollegen aus den verschiedenen Bereichen der Berliner S-Bahn teil.

Der Aktionsausschuss der Belegschaft hat seine Arbeit mit der Zielsetzung aufgenommen, gemeinsam mit jedem von euch Beschäftigten der Berliner S-Bahn, die Ausschreibung der S-Bahn mit allen uns zur Verfügung stehenden gewerkschaftlichen Mitteln zu verhindern, da:

• unsere Arbeitsplätze bedroht sind,
• unsere Tarifverträge in Frage gestellt werden und
• für die Bürgerinnen und Bürger in Berlin und Brandenburg ein einst funktionierendes und hoch modernes Nahverkehrssystem zerschlagen werden soll.

Als ersten Schritt hat der Aktionsausschuss die Vorbereitung und Organisation einer machtvollen Demonstration für unsere Forderungen gegenüber Senat, Bundesregierung und DB-Konzern eingeleitet und unsere Gewerkschaften EVG und GDL mit der Umsetzung beauftragt. Diese Demonstration soll Anfang Februar 2012, im Anschluss an die erste Gesamtbetriebsversammlung, von 12.00 Uhr -14.00 Uhr vor dem Roten Rathaus stattfinden. Dazu fordern wir den Betriebsrat auf, einen entsprechenden Beschluss zu fassen. Nach Beschlussfassung wird die Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten, damit allen Beschäftigten die Teilnahme an der Kundgebung ermöglicht wird. ... "

Im Anhang findet ihr das komplette Flugblatt vom "Aktionsausschuss 100% S-Bahn", oder unter http://Aktionsausschuss.blogspot.com

Wer von euch ebenfalls bereit ist, sich an der Verbreitung und Verteilung des Flugblattes zu beteiligen, sowie bereit ist sich an der Umsetzung der Ziele des Aktionsauschusses zu beteiligen, meldet sich bitte bei den genannten Kollegen und Kontakten!

Flugblatt des Aktionsausschusses "100% S-Bahn":
http://bronsteyn.files.wordpress.com/2012/01/aktionsausschuss_flugblatt.pdf

Der Zorn der Lokführer der Berliner S-Bahn

Die Geschäftsführung der S-Bahn hat offensichtlich aus dem Zorn und dem Protest der Lokführer gelernt und beschuldigt nicht länger die Lokführer auf ihren Medien (Homepage, Twitter etc.), für die Zugausfälle bei der S-Bahn verantwortlich zu sein. Jetzt geht die Geschäftsführung einen neuen Weg, ohne von den Anschuldigungen Abstand zu nehmen. Sie nutzt jetzt ganz offensichtlich den DB-Konzern und die Presse für ihre Darstellung.

So ist es jetzt nicht mehr der Sprecher der Berliner S-Bahn, sondern Burkhard Ahlert, Sprecher der DB Mobility Logistics AG für Berlin / Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern, der schon am Freitag, einen Tag vor Silvester, in Interviews mit der Presse über Zugausfälle bei der Berliner S-Bahn zu Silvester spricht, an denen erkrankte Lokführer schuld sind. Die Damen und Herren in den Bahnvorständen haben wohl noch immer nicht kappiert, wo und bei wem der Hammer hängt!? Selbst die aktuelle Sonderinfo des S-Bahn Betriebsrates scheint sie nur zu langweilen.

Die Geschäftsführung der S-Bahn will sich somit offensichtlich dem Zorn der Lokführer entziehen, aber dennoch ihre Behauptung aufrecht erhalten. Wie lange die Bahnmanager die S-Bahner noch für dumm verkaufen wollen, wird sich noch zeigen. So zeigt die Geschäftsführung der S-Bahn selber auf, wer der nächste Adressat für den Zorn und Protest der S-Bahner ist. Sie zeigen damit auch, wer die Marionette von wem ist.

Nächste Woche, wenn wieder S-Bahnen wegen der verfehlten Personalpolitik bei der S-Bahn ausfallen, wird es dann wohl die Bundeskasperin sein, die per Regierungserklärung die Lokführer bei der Berliner S-Bahn wegen ausgefallener S-Bahnen an den Pranger stellt!?

Es wird Zeit zum Handeln. Es kann nicht länger bei Beschwerden und Empörungen bleiben. Denn offensichtlich verstehen die Manager nicht die Sprache der S-Bahner. Wer jetzt noch nicht erkannt hat, wer auf welcher Seite für wen und welche Interessen steht, der sollte es nicht erst spüren müssen, sondern von denen die es längst verstanden haben Auswege aufgezeigt bekommen.

So zeigte unlängst ein S-Bahner eine interessante Idee auf, in dem er mit weiteren Kollegen ab dem 01.Januar 2012 während der Arbeit eine Minute lang streiken will. Am 02.Jan. zwei Minuten, am 03.Jan. drei Minuten ... - gegen das verachtende Verhalten der Bahnmanager und gegen die vorherrschenden Arbeitsbedingungen, für eine S-Bahn im Interesse der Mitarbeiter u. Fahrgäste und für erträgliche Arbeitsbedingungen -.

Wann und wo, ob alleine oder kollektiv und wie sich diese offiziell verbotende Art des Protestes unter den S-Bahnern verbreitet, wird sich im Laufe des Jahres zeigen. Je mehr S-Bahner darüber sprechen und sich kreativ dem Protest anschliessen, um so wirkungsvoller und unangreifbarer wird dieser letztendlich sein. Münden sollte er auf jeden Fall in einem kollektiven, wirkungsvollen und sichtbaren Protest aller S-Bahner.

"Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun."
Molière

weiterführende Infos:
Silvester ohne S-Bahn
http://bronsteyn.files.wordpress.com/2012/01/silvester-ohne-s-bahn.pdf
Betriebsrat der S-Bahn Sonderinfo:
http://bronsteyn.files.wordpress.com/2012/01/sonderinfo-09-2011-schuld-hellblau.pdf

Samstag, 31. Dezember 2011

Informationen über die Arbeiterbewegung im Iran

Informationsblatt in deutscher Sprache über die aktuellen Ereignisse bezüglich der Arbeiterbewegung im Iran. Das Blatt wird monatlich herausgegeben.
Die Verfasser:
Wir bemühen uns, diese Nachrichten aus vertraulichen Quellen auszuwählen, um Ihnen einen Überblick der Situation der Arbeiter im Iran und deren Kampf für die Gerechtigkeit zu verschaffen.
Aktuelle Ausgabe:
http://www.supero.in/a/Iran-Arbeiterbewegung-Info-Ausgabe_18-Dezember2011.pdf
Solidaritätsverein mit der Arbeiterbewegung im Iran – Hannover
http://iran-arbeiterbewegung-info.blogspot.com/
Redaktions E-Mail Adresse: iran.arbeiter.info@googlemail.com
Vereins E-Mail Adresse: kanon.hannover@yahoo.de

Freitag, 30. Dezember 2011

Mail vom Solidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

am Freitag, 09. Dezember 2011 wurde der Streik der CFM-Beschäftigten nach 89 Tagen beendet. 93,33% der Mitglieder der gkl Berlin und 81,76% der Mitglieder von ver.di stimmten für die Annahme einer Eckpunktevereinbarung, die dem Arbeitgeber in der 13-wöchigen Auseinandersetzung abgerungen wurde.

Sie enthält einen Mindestlohn von 8,50 € ab Mai, unter Beibehaltung aller Zuschläge in voller Höhe, und eine Einmalzahlung von 300 Euro mit der Abrechnung des Januarlohnes. Der Mindestlohn bedeutet für über 500 Beschäftigte eine spürbare Einkommensverbesserung.

Zusätzlich wurden die Urlaubstage für die Betriebstechnik von 24 auf 26 Tage im Jahr erhöht.

Weitere wichtige Punkte sind ein Maßregelungsverbot und die Verpflichtung der Geschäftsführung, im Januar 2012 Verhandlungen über einen Manteltarif aufzunehmen. Es besteht keine Friedenspflicht. Sollte die Geschäftsleitung ihre bisherige Blockadehaltung nicht aufgeben, können die Gewerkschaften jederzeit erneut zum Streik aufrufen.

Dieses Ergebnis wird von den Streikenden als ein erster Schritt in Richtung eines angemessenen Tarifvertrages gesehen, wenn auch bei weitem nicht ihre Forderungen erfüllt wurden. Die KollegInnen sind mit erhobenem Haupt an die Arbeit zurückgekehrt und bereiten sich nun darauf vor, im neuen Jahr in die nächste Runde der Auseinandersetzung zu gehen.

Die Streikenden konnten 89 Tage durchhalten, weil sie ihren Kampf als eine politische Auseinandersetzung gegen Billiglöhne und für Arbeitnehmerrechte verstanden. Dabei spielte die viele Solidarität aus anderen Betrieben, Gewerkschaften und gesellschaftlichen Gruppen eine entscheidende Rolle. Die bundesweiten und internationalen Solidaritätsadressen, die offene Streikversammlung am 07. November, auf der Redner anderer Betriebe auftraten, zwei Solidaritätsdemonstrationen und verschiedene Aktionen, haben Mut gemacht und Kraft zum Weiterkämpfen gegeben.
Dafür möchten wir Euch ein herzliches Dankeschön aussprechen!

Doch die Auseinandersetzung ist noch nicht vorbei. Nun versuchen die KollegInnen die gewerkschaftlichen Organisationen im Betrieb zu stärken, um bei einem möglichen neuen Streik besser aufgestellt zu sein. Sollte es wieder zum Streik kommen, wird auch wieder Solidarität wichtig sein.

Schon jetzt gilt es aber, die Spaltungsversuche der Geschäftsführung zurückzuweisen. Diese hat die Reinigungskräfte, trotz Drängens und zäher Verhandlungen durch die Verhandlungsführer von ver.di und gkl Berlin, von der Einmalzahlung ausgenommen. Begründet wird dies damit, dass die Reinigungskräfte Urlaubsgeld erhalten. Dahinter steckt aber der Versuch, die Belegschaft zu spalten.

Um die Kolleginnen und Kollegen des wichtigen Reinigungsbereiches nicht allein stehen zu lassen, hat die Streikleitung entschieden, Spenden zu sammeln, um eine Einmalzahlung für diese KollegInnen zu ermöglichen Daher rufen wir auch während des Januars dazu auf, weiter zu spenden.

Bitte organisiert Unterstützung oder spendet selbst auf folgendes Konto:
Förderverein Solidarität in Arbeit & Gesellschaft (SOAG)

Konto-Nr. 166249
BLZ 410 500 95
bei der Sparkasse Hamm

Solidarische Grüße

Sascha Stanicic

Solidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten

Donnerstag, 29. Dezember 2011

S-Bahn Management empört Kunden und Beschäftigte

Situationsbericht eines unbekannten S-Bahners zur Lage bei der Berliner S-Bahn und weiterführende Informationen dazu!
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Die Lokführer sind schuld!
Aus einer öffentlichen Mitteilung der S-Bahn Berlin GmbH, wurde ein alle Bereiche der S-Bahn übergreifender Zorn der Belegschaft gegen die Geschäftsführung. Wohl nicht erst ab diesem Zeitpunkt wurde den meisten Beschäftigten bei der Berliner S-Bahn klar, auf
welcher Seite sie sich befinden und wofür die Geschäftsführung der Berliner S-Bahn steht.
Dazu kam es, als am 17. und 18.12.2011 wieder einmal vermehrt Züge der Berliner S-Bahn ausfielen. Der Betrieb wurde auf ganzen Linien eingestellt. Als Ursache nannte die Pressestelle der S-Bahn Berlin GmbH die "kurzfristige Erkrankung von Triebfahrzeugführer". So wurde es auf der Homepage der Berliner S-Bahn präsentiert, von der S-Bahn auf Twitter verbreitet und so lief es auch über die U-Bahn Zugzielanzeiger bei der BVG. Busfahrer wiesen ihre Fahrgäste darauf hin, im Radio wurde es in allen Sendern ständig wiederholt und in den Zeitungen stand es auf Seite eins. Die Lokführer sind schuld ...

Ganz Berlin weiß nun, wer für Zugausfälle bei der S-Bahn verantwortlich zu machen ist.
Die Lokführer der S-Bahn sind schuld, wenn ein Zug nicht kommt und Anschlussverbindungen nicht erreicht werden. Und weil die Lokführer auf der Mehrzahl der Berliner S-Bahnhöfen die letzten verbliebenen Ansprechpartner für die Fahrgäste sind, kann der Frust und die Wut der Fahrgäste gleich am nächsten Lokführer ausgelassen werden.

Die S-Bahner müssen sich nun nicht nur während ihrer Arbeit beleidigen und demütigen lassen. Nein, auch im eigenen Familien- und Freundeskreis wird durch die öffentliche Schuldzuweisung der S-Bahn Unternehmensführung nun auch der letzte Lokführer an den
Pranger gestellt. Auch wenn ein Zug wegen defekter oder fehlender Fahrzeuge ausfällt, zukünftig sind in den Köpfen der Fahrgäste die Lokführer daran schuld. Und die Lokführer die noch nicht krank sind, können sich nur eine bestimmte Zeit lang den psychischen
Angriffen der Unternehmensführung und die leichtgläubiger Fahrgäste erwehren, bevor auch sie durch diesen Druck krank werden.

Erste mündliche Beschwerden der Lokführer bei den für die öffentliche Darstellung der Schuldzuweisung verantwortlichen Mitarbeiter in der Betriebszentrale der S-Bahn, wurden mit dem Kommentar abgewehrt, dass die Inhalte auf der Internetseite und in den anderen Medien der S-Bahn, mit der Pressestelle der S-Bahn und weiteren Führungspersonen so abgesprochen sind. So ist für die Lokführer schnell klar geworden, dass es sich um einen gezielten Angriff auf die Lokführer handeln muss. Gerade wohl auch aus dem Hintergrund, dass es nur wenige Tage zuvor Lokführer waren, die die Geschäftsführung der S-Bahn während einer Betriebsversammlung vor 400 S-Bahnern zur Rede gestellt haben.

Es waren dann auch Lokführer, die an die Geschäftsführung und den Betriebsrat der S-Bahn eine formelle Beschwerde geschickt haben, in der die Geschäftsführung aufgefordert wurde die wahren Ursachen für die Zugausfälle zu benennen. Eine verfehlte Personalpolitik der Geschäftsführung wurde in der Beschwerde deutlich genannt. Aber auch, dass der Zorn unter den S-Bahnern bei derartigen öffentlichen Anschuldigungen groß ist. Hinzu kam, dass die Beschwerde an die Geschäftsführung über Nacht an die Kolleginnen und Kollegen in fast allen Bereichen der S-Bahn verteilt wurde. So wurde auch der Betriebsrat informiert und aufgefordert eine Presseerklärung herauszugeben, in der er die Schuldzuweisungen der Geschäftsführung zumindest missbilligt. Als erste wirksame Maßnahme, um das Betriebsklima wieder herzustellen, wurde in der Beschwerde die Einrichtung eines runden Tisches der Beschäftigten, dem Betriebsrat und
den Geschäftsführern vorgeschlagen.

Eine erste Reaktion auf den Zorn der Beschäftigten und die Beschwerde sah so aus, dass der Geschäftsführer "Human Ressources" seine Schuldzuweisung bis dato aufrecht hält und der Betriebsrat keine Zeit für eine Presseerklärung hat. Die Reaktion der Lokführer war gleicher deutlicher Natur. Mit Entsetzen, Unverständnis und Wut nahmen diese die in einer internen Mitteilung der Geschäftsführung dargestellte Aufrechterhaltung der Anschuldigungen gegen sie wahr.

Daraufhin sprachen einzelne Lokführer von einer unheilbaren Begrenzung zur Geschäftsführung und selbst von einem möglichen Waffengebrauch. Die Gräben wurden durch die Geschäftsführung der S-Bahn gezogen. Die Presse sprach schon einen Tag vor den öffentlichen Anschuldigungen der Geschäftsführung von einem "kalten Streik" der Lokführer. Dieser ist nun zum kalten Krieg geworden.

Am 25.12. geschah es dann, dass wieder S-Bahn Linien in Berlin eingestellt wurden, Linien verkürzt fuhren und weitere Linien von Zugausfällen betroffen waren. Nun wurde inder Öffentlichkeit von "betrieblichen Gründen" und nur noch vom "Fahrermangel"
gesprochen. Doch ganz Berlin weiß nach den Schuldzuweisungen der S-Bahn Geschäftsführung wer schuld an den Zugausfällen ist. Noch vor Weihnachten, am Vormittag des 23.12., kam dann der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, als Vermittler zu den Lokführern der S-Bahn an den Führerstand und
verteilte an sie Zuckerbrote in Form von Weihnachtsstollen. Nach der Peitsche der Geschäftsführung gab es nun Zuckerbrot vom DB Vorstand. So wird als nächstes wohl wieder die Peitsche der Geschäftsführung folgen. Doch dann werden die Lokführer sehr wohl schuld daran sein, wenn gar keine S-Bahnen mehr fahren.
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Beschwerde von S-Bahnern an den Arbeitgeber 17.12.2011:
http://bronsteyn.files.wordpress.com/2011/12/s-bahner-beschwerde-vom-17-12.pdf
Paula 7 aktuell 19.12.2011:
http://bronsteyn.files.wordpress.com/2011/12/paula7_aktuell_nr-30_kommunikation_zu_personalmangel_tf_in_c3b6ffentlichkeit.pdf
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weitere Informationen:
http://www.netzwerkit.de/Members/ManfredK/berliner-s-bahn/news20111218-002

Guangzhou/China: Arbeiter eines Zulieferbetriebes der Autoindustrie streiken wegen Kürzung der Jahresendprämie

Arbeiter der Aries Autoteile Fabrik (广州阿雷斯提汽车零配件有限公司)in der südchinesischen Stadt Guangzhou traten am 27. Dezember spontan in den Streik, nachdem das Management eine Kürzung der Jahreendprämie von 2 Monatslöhnen auf 1 ½ Monatslöhne angekündigt hatte. Die Kürzung erfolgte vor dem Hintergrund einer steigenden Inflation und angesichts einer regelmäßig auf 12 Stunden verlängerten Arbeitszeit. Die Arbeiter mußten in diesem Jahr jeden Monat 50 Überstunden leisten.
Trotz der Drohungen mit Entlassungen nahmen die Arbeiter die Arbeit am 28.12. nicht wieder auf.
In der Fabrik erstreikten die Arbeiter bereits im April eine Lohnerhöhung von umgerechnet 47$. Der Monatsverdienst beträgt dort zur Zeit etwa 522 $. Die Fabrik beschäftigt 1500 Arbeiter. Sie produziert hauptsächlich Teile für die japanische Autoindustrie. Die Prämienreduzierung wurde vom Management mit einem erdbebenbedingten Auftragsrückgang begründet. Die Arbeiter halten dem entgegen, daß 2011 derselbe Auftragseingang wie 2010 zu verzeichnen war.
Ein Videoclip findet sich hier:
http://www.youtube.com/watch?v=E-lALTKClmo&feature=plcp&context=C39ec81cUDOEgsToPDskLPRN3W_eHU_eX-sJ8QLoNh

D.E.

Danketsu Blog

Internationale Kurznachrichten zu Arbeits- und Arbeiterkämpfen. Inspiriert von der japanischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba

Danketsu

Das japanische Wort "Danketsu" bedeutet wörterbuchmässig übersetzt "Solidarität". Wie aber so oft hat das japanische Wort in der japanischen Sprache selbst eine noch viel komplexere Bedeutung, etwa im Sinne des Wahlspruchs der 3 Musketiere aus Alexander Dumas Roman: "Einer für alle! Alle für einen!"

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(Leider nur in englisch, da ich gerade keine Zeit habe...
nemetico - 24. Jun, 13:28
Proteste in Griechenland
+++ weitergeleitet +++ Datum: Thu, 13 Jun 2013...
nemetico - 14. Jun, 14:21

Klassenorientierte Arbeiterbewegung

Die Schaffung und Verbreiterung einer internationalen klassenorientierten Arbeiterbewegung ist ein Ziel der kämpferischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba in Japan. Dies bedeutet unter anderem: (1) Arbeits- und Arbeiterkämpfe dürfen niemals sektoriell, kulturell, ethnisch oder national isoliert und eingegrenzt bleiben. Über alle diese (letztlich künstlichen) Grenzen hinweg muss Solidarität (Danketsu) praktiziert werden. (2) die Gesamt - Interessen aller Menschen, die nur Besitzer blosser Arbeitskraft als Produktionsfaktor sind (60-80% der Bevölkerung etwa in Ländern wie Deutschland oder Japan), also wissenschaftlich formuliert der Klasse des Proletariats, müssen stets im Vordergrund sein. (3) Es ist von einer Unversöhnlichkeit der Interessen von Kapital und Arbeit auszugehen. (4) Es gilt die unmittelbare und direkte Solidarität (Danketsu) zwischen den zahllosen Segmenten dieser Klasse weltweit ständig zu erzeugen und zu verbreitern.

Berliner Solidaritätskomitee mit den Werktätigen in Japan

Am 11.10.2011 riefen 4 Gründungsmitglieder das Berliner Solidaritätskomitee mit den Werktätigen in Japan ins Leben. Ziel des Komitees ist die Schaffung zahlreicher Kontakte zwischen deutschen und japanischen gewerkschaftlichen Aktivisten (wobei gewerkschaftliche Aktivisten keineswegs etwa auf formale Mitglieder von Teilorganisationen etwa des DGB begrenzt ist). Dieser Blog hier (Danketsu-Blog) ist allerdings nicht nur einseitig auf deutsch-japanische Arbeitersolidarität ausgerichtet, sondern nahm von Anfang an auch Kurzmeldungen über Arbeitskämpfe aus anderen Teilen der Welt auf. Damit realisieren wir auch auf beste Weise, was ein zentrales Anliegen der japanischen Doro-Chiba ist: Schaffung einer weltweit miteinander vielfältig vernetzten klassenorientierten Arbeiterbewegung; Danketsu erzeugen und immer weiter verbreitern.

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Meldungen im Danketsu-Blog

Soweit es in unseren Möglichkeiten steht, veröffentlichen wir jede uns bekannt gewordene Meldung über Arbeits- und Arbeiterkämpfe, ohne Rücksicht darauf, von welchen politischen Kräften diese Kämpfe geführt werden. Unser Prinzip heisst Klassensolidarität, also Solidarität aller Menschen, die Besitzer blosser Arbeitskraft sind.

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