Rückblick auf einen Streik in Botswana
Der größte Streik in der Geschichte Botsuanas ist beendet
Das Gras leidet, wenn die Elefanten kämpfen
Lauri Kubuitsile
Übersetzt von Susanne Schuster
Nun ist der Streik also vorbei - mit einer Erklärung der Gewerkschaften. Die Lage wurde Ende letzter Woche beängstigend, als die Menschen in Gabarone die Fenster von Geschäften und öffentlichen Gebäuden einschlugen. Die Gewerkschaften spürten, dass die Dinge außer Kontrolle gerieten, sie riefen zu einem Ende des Streiks auf und forderten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf, am vergangenen Montag wieder an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren. Keine ihrer Forderungen wurde erfüllt.
Die Arbeiter verloren indes fast zwei Monatsgehälter. Arbeiter in unentbehrlichen Stellen, die gestreikt haben, wurden entlassen. Man hat ihnen gesagt, dass sie sich für ihre Jobs wieder bewerben können, aber es ist nicht klar, ob sie an ihrem alten Arbeitsplatz wieder eingestellt werden oder ob sie als neue Mitarbeiter gelten.
Es ist schwer zu sagen, was die Kosten dieses Streiks für die Öffentlichkeit sein werden, aber sie werden wohl enorm sein.
Und was ist mit den Kämpfern? Präsident Khama gewinnt. Er hat die Arbeiterbewegung in diesem Land in das finstere Mittelalter zurückgeworfen. Seine reichen Freunde innerhalb und außerhalb des Landes werden sich darüber freuen, dass sie dort gelandet ist. Wenn man den Berichten in den Privatmedien Glauben schenken kann, dann hat der Internationale Währungsfonds (IMF) ihm geraten, nicht den Forderungen der Gewerkschaften nachzugeben. Das ist keine Überraschung.
Die Gewerkschaftsführer? Sie haben immer noch ihre Jobs, sie haben keine einzige Thebe ihres Gehalts eingebüßt. Hoffentlich haben sie auch eine Lehre aus dieser Hybris gezogen. Die Unterstützung, die sie während der ersten zehn Tage des Streiks erfahren haben, erregte sie, und ohne ein bestimmtes Ergebnis anzustreben, haben sie ihn für unbegrenzte Zeit ausgeweitet, zu ihrem Nachteil. Es stellt sich die Frage, welche Arbeiter ihnen wieder vertrauen würden.
Am Ende sind es wie immer diejenigen, die am wenigsten dazu in der Lage sind, die dafür bezahlen müssen.
Hintergrundinformationen: Botsuana wird vom größten Streik seiner Geschichte erschüttert – Regierung bleibt uneinsichtig:
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Botsuana/streik.html
--------------------------------------------------------
Danke Tlaxcala
Quelle: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=5126&enligne=aff
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 20/06/2011
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=5127
Das Gras leidet, wenn die Elefanten kämpfen
Lauri Kubuitsile
Übersetzt von Susanne Schuster
Nun ist der Streik also vorbei - mit einer Erklärung der Gewerkschaften. Die Lage wurde Ende letzter Woche beängstigend, als die Menschen in Gabarone die Fenster von Geschäften und öffentlichen Gebäuden einschlugen. Die Gewerkschaften spürten, dass die Dinge außer Kontrolle gerieten, sie riefen zu einem Ende des Streiks auf und forderten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf, am vergangenen Montag wieder an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren. Keine ihrer Forderungen wurde erfüllt.
Die Arbeiter verloren indes fast zwei Monatsgehälter. Arbeiter in unentbehrlichen Stellen, die gestreikt haben, wurden entlassen. Man hat ihnen gesagt, dass sie sich für ihre Jobs wieder bewerben können, aber es ist nicht klar, ob sie an ihrem alten Arbeitsplatz wieder eingestellt werden oder ob sie als neue Mitarbeiter gelten.
Es ist schwer zu sagen, was die Kosten dieses Streiks für die Öffentlichkeit sein werden, aber sie werden wohl enorm sein.
Und was ist mit den Kämpfern? Präsident Khama gewinnt. Er hat die Arbeiterbewegung in diesem Land in das finstere Mittelalter zurückgeworfen. Seine reichen Freunde innerhalb und außerhalb des Landes werden sich darüber freuen, dass sie dort gelandet ist. Wenn man den Berichten in den Privatmedien Glauben schenken kann, dann hat der Internationale Währungsfonds (IMF) ihm geraten, nicht den Forderungen der Gewerkschaften nachzugeben. Das ist keine Überraschung.
Die Gewerkschaftsführer? Sie haben immer noch ihre Jobs, sie haben keine einzige Thebe ihres Gehalts eingebüßt. Hoffentlich haben sie auch eine Lehre aus dieser Hybris gezogen. Die Unterstützung, die sie während der ersten zehn Tage des Streiks erfahren haben, erregte sie, und ohne ein bestimmtes Ergebnis anzustreben, haben sie ihn für unbegrenzte Zeit ausgeweitet, zu ihrem Nachteil. Es stellt sich die Frage, welche Arbeiter ihnen wieder vertrauen würden.
Am Ende sind es wie immer diejenigen, die am wenigsten dazu in der Lage sind, die dafür bezahlen müssen.
Hintergrundinformationen: Botsuana wird vom größten Streik seiner Geschichte erschüttert – Regierung bleibt uneinsichtig:
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Botsuana/streik.html
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Danke Tlaxcala
Quelle: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=5126&enligne=aff
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 20/06/2011
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=5127
nemetico - 30. Okt, 15:09