Doro-Chiba

Montag, 2. Juli 2012

Doro-Chiba 2011 zu Besuch in Berlin

Rückblick auf 2011:
Besuch von Doro-Chiba in Deutschland
http://de.labournet.tv/video/6058/doro-chiba-zu-besuch-berlin
(mit Video)

Sonntag, 17. Juni 2012

Erfolgreiche Versammlung der Eisenbahner-Bewegung gegen die Privatisierung der Staatsbahnen in Japan

Unter den Losungen:

Widerstand gegen die Privatisierung der Staatsbahnen!

Wiedereinstellung der gefeuerten 1947 Arbeiter!

Organisiert Gewerkschaften, die den Neoliberalismus bekämpfen!

führte das japanische Nationwide Movement against the Division and privatization of National Railway and the Reinstatement of 1047 National Railway Workers (Nationwide Movement of National Railway Struggle) eine Veranstaltung mit 1800 Teilnehmern am 10.Juni in Tokio durch.

Die Versammlung wurde unterstützt auch von Bewohnerinitiativen aus der vom Reaktor-GAU betroffenen Region Fukushima, sowie von Aktivisten aus Okinawa und Osaka.

Herzliche Glückwünsche an die Freunde/innen und Genoss/inn/en in Japan!









Mobilisierungsflyer zum 10.6.2012 in englisch:
https://bronsteyn.files.wordpress.com/2012/06/june10flyer.pdf

Donnerstag, 12. April 2012

Erklärung zum 66. Treffen des Zentralkomitees von Doro-Chiba

Das Zentralkomitee von Doro Chiba hat auf seinem 66. Treffen im Doro-Chiba Gewerkschaftshaus die folgenden Richtlinien für eine neue Offensive beschlossen: Wir kämpfen gegen das komplette Outsourcing von Inspektion und Reparatur sowie von Wartungsarbeiten; gegen Zusammen- und Stilllegung von Betriebshöfen; gegen Verschlechterung des Personal- und Lohnsystems. Wir kämpfen für eine erfolgreiche Frühjahrsarbeitsoffensive 2012, für Entwicklung der japanweiten Bewegung zur Unterstützung der kämpfenden Staatsbahnarbeiter und für  Wachstum unserer Gewerkschaft.

Am 23. Januar 2012 wurde das Urteil des Oberlandesgerichts im Fall um die Diskriminierung bei der Einstellung von auszubildenden Fahrern vom Obersten Gerichtshof Japans aufgehoben. Wir verurteilen diese reaktionäre Entscheidung aufs Schärfste.
Dieselbe Richterin des Obersten Gerichtshofs, die vorher in einem ähnlichen Fall der Eisenbahngewerkschaft Doro-Mito (eine Schwestergewerkschaft von Doro-Chiba) entschieden hatte, dass JR East (Japanische Bahn Ost) unbillige Arbeitspraktiken eingesetzt hatte, lehnte nun die Klage von Doro Chiba gegen unbillige Arbeitspraktiken ab. Was soll diese widersprüchliche Rechtsprechung? Dies zeigt unverhohlen die Politik des Obersten Gerichtshofs: "Wir machen einen juristischen Sieg für Doro-Chiba unmöglich." Diese Geste der Selbstverleugnung des juristischen Systems ist unverzeihlich, war aber für uns vorherzusehen. Durch so etwas läßt sich Doro-Chiba nicht beeindrucken. Wir sind fest entschlossen, den Kampf gegen die Aufteilung und Privatisierung der Japanischen Staatsbahn (JSB) mit allen geeigneten Mitteln fortzusetzen und zum Erfolg zu führen. 

Am 27. Januar 2012 erzwangen die JR Chiba Zweigstelle und Chiba Railway Service das Outsourcing von Wartungsarbeiten im Keiyo Betriebshof. Der betreffende Auftrag an den Subunternehmer (Chiba Railway Service) umfasste zwar zunächst nur eine achtstündige Schicht für einen Arbeiter. Man muss jedoch davon ausgehen, dass dies den ersten Schritt in Richtung eines kompletten Outsourcings in nächster Zukunft bedeutet.Der für diese Schicht vom Subunternehmer eingesetzte Fahrer verursachte durch seine Unerfahrenheit einen schweren Unfall, was die Zuggesellschaften versuchten zu vertuschen, aber vergeblich. Das ist ein drastisches Beispiel der Praxis des Outsourcings, was in Wirklichkeit nichts anderes ist als illegale getarnte Vertragsarbeit. Obwohl sich die Manager der Bahngesellschaften über diese Gesetzwidrigkeit vollkommen im Klaren sind, versuchen sie weiter, diese Praxis durchzudrücken. Doch die zahlreichen Ungereimtheiten sind ihre Schwachpunkte, die ihnen zum Verhängnis werden. Zehn Jahre Arbeitskampf haben uns gezeigt, wie wir uns der Outsourcingstrategie entgegenstellen und erfolgreich dagegen vorgehen können.

Der Plan der Zusammen- und Stilllegung von Betriebshöfen steckt schon jetzt in einer tiefen Krise. Gegenwärtig befinden sich die Abteilung der Zugführer Chiba und der Regionalverband Choshi von Doro-Chiba in einem Dauerstreik gegen Trainingsfahrten*. Durch diese Aktion wurde erreicht, dass der neue Sakura Betriebshof, welcher einen Teil der Umstrukturierungsstrategie ab März darstellt, nicht wie geplant eröffnet werden konnte. Dieser Erfolg ist ein bisher nie dagewesener Präzedenzfall, der deutlich zeigt, dass es sich lohnt den Kampf gegen alle Angriffsversuche auf unsere Gewerkschaft sowie gegen Bestrebungen von Stilllegung lokaler Zuglinien weiterzuführen.
* Trainingsfahrten für JR-Soren**-Mitglieder durch erfahrene Zugführer von Doro-Chiba. Nach Einarbeitung der neuen Zugführer will die JR-Ost-Zugbetreibergesellschaft die Doro-Chiba Zugführer in den neuen, weit entfernten Sakura Betriebshof versetzen, um die Gewerkschaft zu schwächen.
** JR-Soren (Japan Confederation of Railway Workers’ Unions) ist die von der reaktionären Kakumaru-Gruppe geführte Mehrheitsgewerkschaft im JR-System. Infos über die Kakumaru-Gruppe auf folgender Website: http://www.sozonline.de/2012/02/eine-kurze-geschichte-von-doro-chiba/

Mit der “politischen Lösung“ vom 9. April 2010 begann eine aggressive Neustrukturierung der privatisierten JR-Eisenbahn: Massenentlassungen von Vertragsarbeitern; eine aggressive Ausweitung des Outsourcings, insbesondere von Bahnhofs-Dienstleistungen; Verschlechterung des Personal- und Lohnsystems; erneuter Verrat durch JR-Soren Ost; Verschärfung der Krise der 4 JR-Zugbetreibergesellschaften (JR-Güter, JR-Hokkaido, JR-Kyushu und JR-Shikoku); weitere Degeneration der Kokuro*-Führung; Zusammenbruch der Kollaboration zwischen dem JR-Management und der Kakumaru-Gruppe; Gefährdung der Bahnsicherheit usw.
Diese Politik ist der schamlose Versuch des JR-Managements, die Aufteilung und Privatisierung der JSB zu rechtfertigen und die daraus entstandenen zahllosen Probleme auf die Bahn-Angestellten vor Ort abzuwälzen.
* Kokuro (National Railway Workers’ Union) ist die von den Sozialdemokraten und Kommunisten geführte Minderheitsgewerkschaft im JR-System. Kokuro war vor der Aufteilung und Privatisierung der JSB die Mehrheitsgewerkschaft.

Mit der Aufteilung und Privatisierung der JSB begann eine gesamtwirtschaftliche neoliberale Offensive. Sie muss mit allen Mitteln gestoppt werden. Als Ergebnis dieser Offensive wurden 39% aller japanischen Arbeiter (20 Millionen Menschen) in Zeitarbeit und teilweise bis an die Armutsgrenze gedrängt, die Zahl der Sozialhilfeempfänger übersteigt 2 Millionen.
Zurücknahme der Entlassung der 1047 Staatsbahnarbeiter!
Stopp des kompletten Outsourcings von JR!
Abschaffung von Leiharbeit!
Für eine erfolgreiche Entwicklung der japanweiten Bewegung zur Unterstützung der kämpfenden Staatsbahnarbeiter!

Die Regierung von Premierminister Noda erklärte Ende letzten Jahres die nukleare Krise für beendet. Soll das ein Scherz sein? Das Gegenteil ist der Fall. Für mehr als hunderttausende Opfer gibt es immer noch keine richtigen Wohnungen und die nukleare Verseuchung breitet sich noch immer aus. In ganz Japan wächst die Wut und ist kurz davor zu explodieren. Ohne Rücksicht auf Verluste versucht die Nuklear-Mafia bestehend aus Regierung, Bürokraten, Kapitalisten, bestochenen Akademikern, Massenmedien und korrupten Gewerkschaftsbossen, ihre AKW-Politik fortzusetzen.

Im Namen des „Wiederaufbau“ (der großen Katastrophe vom 11. März) wollen Regierung und Kapitalisten mit ihrer neoliberalistischen Aggresionspolitik selbst die letzten Winkel der Gesellschaft durchdringen, mit dem Ziel, die Tohoku-Region (das Katastrophengebiet) und den gesamten japanischen Staat komplett zu privatisieren.
Massive Steuererhöhungen sind in Planung. Der geplante Beitritt zum Trans-Pazific Partnership (TPP, Freihandelszone ohne Ausnahmen) wird die Landwirtschaft zerstören und öffentliche Dienstleistungen in den Strudel eines erbitterten Konkurrenzkampfs stürzen. Ein prominenter Vertreter dieser ultrareaktionären Politik ist beispielweise der Bürgermeister von Osaka, Toru Hashimoto.
Es ist höchste Zeit, die kämpfenden Gewerkschaften wiederzubeleben.

Seit dem Paribas-Schock von 2007 und dem Lehman-Schock von 2008 befindet sich die Welt in einer globalen Wirtschaftskrise. Weltweit gibt es mehr als 200 Millionen Arbeitslose, Tendenz steigend. In Europa nimmt die Krise bisher ungekannte Ausmaße an, Länder wie Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien stehen vor der Staatspleite. Die Länder mit den größten Staatsschulden sind jedoch Japan und die USA. Auch das Wirtschaftswachstum von China kommt allmählich zum erliegen. Der historische Untergang des kapitalistischen Systems hat begonnen.
Sehr besorgniserregend in diesem Zusammenhang ist die militärische Aufrüstung in Ostasien, die ohne weiteres in einen Krieg münden könnte.

Doch noch ist nichts verloren. Arbeiter auf der ganzen Welt haben den Ernst der Lage begriffen, und setzen sich entschlossen gegen Neoliberalismus zur Wehr. Sie verleihen ihrer Wut Ausdruck durch Generalstreiks, die Occupy-Bewegung, Aufstände, und die Revolutionen in Tunesien und Ägypten.

Lasst uns in Solidarität mit den Arbeitern aller Länder für die Zukunft der Arbeiter kämpfen!
Für eine erfolgreiche Entwicklung der japanweiten Bewegung zur Unterstützung der kämpfenden Staatsbahnarbeiter!
Gegen zerstörerische Outsourcing-Politik!
Lasst uns mit vereinten Kräften die Frühjahrsarbeitsoffensive 2012 zum Erfolg führen!
Für eine Gesellschaft, in der die Arbeiter die Meister der Gesellschaft sind!
Die japanische Arbeiterbewegung hat bisher die negative Tradition, sich im Arbeitskampf aufzuspalten. Wir werden und wollen diese große Schwäche definitiv überwinden und die klassenorientierte Gewerkschaftsbewegung wiederaufbauen.
Der Schlüssel zu unserem Erfolg liegt vor allem im kräftigen Wachstum unserer Gewerkschaft. Dafür werden wir uns mit unserer ganzen Kraft einsetzen.

Diese Erklärung wurde anläßlich des 66. Treffens des Zentralkomitees von Doro-Chiba verfasst.

Chiba, 26. Februar 2012

Sonntag, 18. März 2012

Doro-Chiba zur Anti-AKW-Bewegung in Japan

Ein Radio-Interview von Radio-Z (Nürnberg) mit Nobuo Manabe, dem Sprecher des Internationalen Arbeitersolidaritätskomitees von Doro-Chiba.
Doro-Chiba ist eine kämpferische und klassenorientierte Eisenbahner-Gewerkschaft in der Prefektur Chiba / Japan (östlich von Tokio).
Doro-Chiba ist als Gewerkschaft nicht nur Vorkämpferin gegen die Privatisierung der Japanischen Staatsbahn, gegen Zeitarbeit, Outsourcing und Prekarisierung, sondern auch aktiv für die Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit.
In Japan hat sich seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima eine immer breiter werdende Bewegung gegen die Atomkraftwerke gebildet. Eine besonders aktive Rolle spielt die "Nationalkonferenz für die sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerde" (NAZEN).
Nobuo Manabe beantwortet Fragen der Interviewerin von Radio-Z zur Haltung des AKW-Betreibers TEPCO, der Regierung und von ihr abhängiger Wissenschaftler, zum Stand der Anti-AKW-Bewegung in Japan und zum Projekt eines alternativen Gesundheitszentrums in der Katastrophenregion Fukushima.
Die Eisenbahner von Doro-Chiba unterstützen das genannte Projekt energisch und rufen zur weltweiten Solidarität mit diesem Vorhaben auf.

Freitag, 16. März 2012

Ein Gesundheitszentrum für die Kinder von Fukushima!

vom Spendensammlungskomitee

Übersetzt vom Internationalen Arbeitersolidaritätskomitee von Doro-Chiba (National Railway Motive Power Union of Chiba)

Wir brauchen Ihre Unterstützung im Kampf um Leben und Gesundheit von 360.000 Kindern aus Fukushima

In Folge der Havarie im AKW Fukushima Daiichi wurden 15.000 Terra-Becquerel Cäsium 137 freigesetzt, was 168 Hiroshima-Bomben entspricht.
Damit ist die Katastrophe von Fukushima noch weitaus gravierender als Tschernobyl.

In 75% der Präfektur Fukushima, in der 360.000 Kinder leben, spielen und lernen, übersteigt die Strahlungsmenge den gesetzlichen Grenzwert für Strahlenschutzkontrollbereiche (Bereiche mit außergewöhnlich intensiver Strahlung) von 0,6 Mikrosievert pro Stunde. Bei den Kindern, die sich während der Havarie in der unmittelbaren Umgebung des Atomkraftwerkes aufhielten, wurde bereits Cäsium 134 und 137 im Urin nachgewiesen. Eine solche Strahlenbelastung, insbesondere bei Aufnahme in den Körper (die innere Strahlung), gefährdet die Gesundheit schwerwiegend. Alle Kinder sollten sofort aus der verstrahlten Zone evakuiert werden.

Die japanische Regierung erkennt das Recht auf Evakuierung und Entschädigung der Menschen aus Fukushima jedoch nicht an. Zu der fehlenden offiziellen Unterstützung kommen finanzielle Schranken der Betroffenen, weshalb die meisten Menschen in Fukushima keine andere Wahl haben, als weiter dort zu leben und die Gesundheit ihrer Kinder weiterhin aufs Spiel zu setzen. Um die Situation zu verharmlosen, werden von der Regierung Experten instrumentalisiert, wie Shunichi YAMASHITA, Vizepräsident der Fukushima Medical University. Mit hanebüchenen Aussagen wie „Strahlendosen von bis zu 100 Millisievert pro Jahr sind unbedenklich“ oder „Die Aufnahme von radioaktiven Stoffen in den Körper ist nicht gesundheitsgefährdend“ wurde das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung vollkommen unterhöhlt.

Um Druck auf die Regierung auszuüben, haben unzählige Mütter aus Fukushima das Ministerium für Erziehung und Wissenschaft aufgesucht und später einen Sitzstreik vor dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie begonnen. Gemeinsam mit ihren Unterstützern kämpfen sie für die Zukunft und das Leben ihrer Kinder. 60.000 Atomkraftgegner, die sich am 19. September 2011 im Meiji-Park in Tokyo versammelten, demonstrierten eindrucksvoll die Größe der neuen japanischen Anti-Atomkraft Bewegung.

Diejenigen, die gezwungen sind, weiter in Fukushima zu leben, haben aber den Supergau vor ihrer Tür, und müssen sich täglich damit auseinandersetzen. Sie brauchen dringend eine Spezialklinik, um ihre Gesundheit zu schützen, und wo sie gleichzeitig einen Ort der Zuflucht finden.

Seit März 2011 wird es hingenommen, dass die Kinder von Fukushima tagtäglich radioaktiver Strahlung ausgesetzt sind, was nicht nur körperliche, sondern auch psychische Schäden verursacht. Dekontaminierung kann den Müttern ihre Ängste nicht nehmen, und in der Fukushima Medical University etwa werden die Kinder wie Versuchskaninchen behandelt. Die Menschen in Fukushima brauchen einen Ort, wo sie ernst genommen werden, wenn sie Fragen stellen wie „Wurde diese Krankheit durch die radioaktive Verseuchung verursacht?“ Ein unabhängiges Gesundheitszentrum, wo sie jederzeit hingehen und um Rat fragen können, würde ihnen Sicherheit geben und Mut machen.

Bei Kindern aus Tschernobyl wurden durch Strahlenschäden die verschiedensten Krankheiten verursacht, darunter geschwollene Schilddrüsen, hormonelle Abnormitäten, Blutarmut (Anämie), Kopfschmerzen, verminderte Herz-und Lungenfunktionen, schwaches Immunsystem, beschleunigte Alterung und Krebs.

Für eine effektive Hilfeleistung sind innovative Methoden gefragt, welche über die Grenzen der gegenwärtigen Schulmedizin hinausgehen.

In dem Gesundheitszentrum soll insbesondere Krankheitsvorbeugung geleistet werden. Sie soll jedoch nicht nur ein Ort der medizinischen Betreuung sein, sondern ein universelles Gesundheitszentrum, wo alternative Medizin gefördert wird, welche die natürlichen Heilungskräfte anregt. Ziel ist eine „Revolution des Alltags“ in der Ernährungsweise und allen anderen Bereichen des täglichen Lebens.

Ein solches Projekt ist eine große Herausforderung.
Doch mit internationaler Zusammenarbeit können wir es realisieren.

Unsere Idee wurde inspiriert von den Opfern der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki.
Auch ihre gesundheitlichen Folgen der Strahlenschäden wurden weitestgehend ignoriert. Unter dem Slogan „Gebt die Menschenleben zurück!“ erkämpften sie sich ihr Recht auf Gesundheit,
und nahmen ihre medizinische Betreuung selbst in die Hand.

Als Ergebnis entstand die Koyo Daiichi Klinik in Hiroshima. Um das Jahr 1970 herum häuften sich Fälle von Blutkrebs (Leukämie) bei Atombomben-opfern der 2. Generation, d.h. bei den Kindern der Menschen, die der radioaktiven Strahlung der Atombomben direkt ausgesetzt waren. Dieser Schock mobilisierte die Betroffenen und mündete in der Gründung der Koyo Daiichi Klinik, wo sie seit 1972 zuverlässige ärztliche Betreuung sowie einen Ort der Zuflucht finden..

Nobuko KONISHI, Mitglied der Konföderation der Atom-und Wasserstoffbomben-Opfer (Hidankyo) und eine der Hauptinitiatoren der Koyo Daiichi Klinik, bezeichnet diese als „Fenster zur Seele der japanischen Atombombenopfer“. Kenzaburo OE, ein bekannter japanischer Schriftsteller, der ebenfalls an der Realisierung des Projekts beteiligt war, beschrieb die Klinik in einer Zeitung mit den Worten: „Ich verstehe diesen Ort als eine Verschmelzung von medizinischen und pädagogischen Inhalten, mit dem Ziel des Lebens, des Überlebens“. Seit nunmehr 40 Jahren ist die Koyo Daiichi Klinik ein Ort, der dasÜberleben vieler Menschen sichert und ihnen gleichzeitig Zuflucht bietet.

Jetzt kämpfen die Menschen in Fukushima um ihr Überleben, und brauchen eine solche Klinik. Mit den vereinten Kräften von japanischen Ärzten und medizinischen Institutionen und mit internationaler Solidarität können wir diese Vision realisieren.
Unsere Kinder sollen ohne Angst vor radioaktiver Strahlung unsere Zukunft aufbauen können! Mit der neuen Klinik wollen wir einen Ort der Begegnung schaffen, wo jeder um Rat fragen kann und Hilfe bekommt. Sie soll ein Symbol dafür sein, dass wir die Verantwortung für unsere Gesundheit wieder selbst in die Hand nehmen. Sie soll gleichzeitig eine Stätte des Gedenkens werden, die uns mahnt: Alle AKWs abschalten und rückbauen, sofort! Für eine Welt ohne AKWs und Kernwaffen!

Dieser weltweite Solidaritätsaufruf richtet sich an alle, die unser Vorhaben finanziell oder anderswie unterstützen wollen. Helft uns, eine Klinik und einen Ort der Zuflucht für 360.000 Kinder von Fukushima zu schaffen!

1. Dezember 2011

Liste der Initiatoren:

Aus Fukushima

Kazuhiko SEINO, Ehemaliger Präsident der Lehrergewerkschaft der Präfektur Fukushima
Sachiko SATO, Vorsitzende einer NPO
Chieko SHIINA, Organisatorin des Protestzeltdorfs vor dem japanischen Wirtschaftsministerium
Koichi HASHIMOTO, Generalsekretär des Kokuro-Regionalverbandes “Koriyama-Fabrik”
(Kokuro=National Railway Workers’ Union)
Junko ICHIKAWA, Vorsitzende der “Amalgamierten Gewerkschaft Fukushima”
Nobuo SASAKI, Emeritierter Professor der “Sakuranoseibo Kurzzeituniversität”
Koichiro SUZUKI, Milchbauer, “Netzwerk Yui-Fukushima”
Kaoru WATANABE, Vorsitzender des “Netzwerks der Gewerkschaften der Präfektur Fukushima”

Ärzte

Ryojun YOSHIDA, Direktor der “Hiroshima-Koyo-Daiichi-Klinik” [Die Klinik für die Überlebenden der Atombombe]
Yoshihiko SUGII, Direktor der “Motomachi-Klinik”
Hiroto MATSUE, Direktor des “Beratungszentrums für Krebserkrankungen”
Tetsuro YOSHIMOTO, Direktor der “Kumadecho-Klinik”
Michimasa SUEMITSU, Direktor des “Medizinischen Zentrums Yaokita”, Stadtrat in Yao
Yukihiko FUSE, Arzt im “Tatebayashi-Wohlfahrtskrankenhaus”

PayPal Konto für Spende:
PayPal Konto: bleve21@gmail.com
Kontoinhaber: YAMAMOTO Hiroyuki,
Geschäftsführer des Internationalen Arbeitersolidaritätskomitees von Doro-Chiba

Donnerstag, 15. März 2012

Japan: Leiharbeit in Atomruine Fukushima und der Aufbau eines alternativen Gesundheitszentrums

Das Internationale Arbeitersolidaritätskomitte (IASK) von Doro-Chiba im deutschsprachigen Interview mit Z-Radio:
http://radio-z.net/politik-beitraege/themen/110903-japan-interview-zu-leiharbeit-in-akws-und-alternativen-gesundheitszentren.html?lang=de
und
http://radio-z.net/politik-beitraege/topics/110525.html?lang=de
http://radio-z.net/politik-beitraege/topics/110529.html?lang=de
oder auch hier:
http://freie-radios.net/46970
http://freie-radios.net/46971
http://freie-radios.net/47088

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Interview mit Yasuhiro Tanaka (Doro-Chiba)


Teil 1
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Teil 2
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Teil 3
--

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Mail von Doro Chiba

Dear our friends of the world,

Please find attached the declaration of 40th Regular Convention of Doro-Chiba, stating Labor movements now stand at a crucial crossroads. But the time is now full of hope and possibility. We dedicate all our strength focusing on the National Workers All-Out Rally on November 6.

Lets fight against mass unemployment!
Stop all nuclear power plants immediately!
International Labor Solidarity Committee of Doro-Chiba

H. Yamamoto
http://www.doro-chiba.org/english/english.htm

Declaration of Doro-Chiba Convention als PDF hier:
http://www.doro-chiba.org/english/dc_en_11/PDF/Declaration%20of%20Doro-Chiba%20Convention.pdf
siehe auch
http://www.doro-chiba.org/english/dc_en_11/dc_en_11_02.htm

Danketsu Blog

Internationale Kurznachrichten zu Arbeits- und Arbeiterkämpfen. Inspiriert von der japanischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba

Danketsu

Das japanische Wort "Danketsu" bedeutet wörterbuchmässig übersetzt "Solidarität". Wie aber so oft hat das japanische Wort in der japanischen Sprache selbst eine noch viel komplexere Bedeutung, etwa im Sinne des Wahlspruchs der 3 Musketiere aus Alexander Dumas Roman: "Einer für alle! Alle für einen!"

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+++ weitergeleitet +++ Datum: Thu, 13 Jun 2013...
nemetico - 14. Jun, 14:21

Klassenorientierte Arbeiterbewegung

Die Schaffung und Verbreiterung einer internationalen klassenorientierten Arbeiterbewegung ist ein Ziel der kämpferischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba in Japan. Dies bedeutet unter anderem: (1) Arbeits- und Arbeiterkämpfe dürfen niemals sektoriell, kulturell, ethnisch oder national isoliert und eingegrenzt bleiben. Über alle diese (letztlich künstlichen) Grenzen hinweg muss Solidarität (Danketsu) praktiziert werden. (2) die Gesamt - Interessen aller Menschen, die nur Besitzer blosser Arbeitskraft als Produktionsfaktor sind (60-80% der Bevölkerung etwa in Ländern wie Deutschland oder Japan), also wissenschaftlich formuliert der Klasse des Proletariats, müssen stets im Vordergrund sein. (3) Es ist von einer Unversöhnlichkeit der Interessen von Kapital und Arbeit auszugehen. (4) Es gilt die unmittelbare und direkte Solidarität (Danketsu) zwischen den zahllosen Segmenten dieser Klasse weltweit ständig zu erzeugen und zu verbreitern.

Berliner Solidaritätskomitee mit den Werktätigen in Japan

Am 11.10.2011 riefen 4 Gründungsmitglieder das Berliner Solidaritätskomitee mit den Werktätigen in Japan ins Leben. Ziel des Komitees ist die Schaffung zahlreicher Kontakte zwischen deutschen und japanischen gewerkschaftlichen Aktivisten (wobei gewerkschaftliche Aktivisten keineswegs etwa auf formale Mitglieder von Teilorganisationen etwa des DGB begrenzt ist). Dieser Blog hier (Danketsu-Blog) ist allerdings nicht nur einseitig auf deutsch-japanische Arbeitersolidarität ausgerichtet, sondern nahm von Anfang an auch Kurzmeldungen über Arbeitskämpfe aus anderen Teilen der Welt auf. Damit realisieren wir auch auf beste Weise, was ein zentrales Anliegen der japanischen Doro-Chiba ist: Schaffung einer weltweit miteinander vielfältig vernetzten klassenorientierten Arbeiterbewegung; Danketsu erzeugen und immer weiter verbreitern.

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Meldungen im Danketsu-Blog

Soweit es in unseren Möglichkeiten steht, veröffentlichen wir jede uns bekannt gewordene Meldung über Arbeits- und Arbeiterkämpfe, ohne Rücksicht darauf, von welchen politischen Kräften diese Kämpfe geführt werden. Unser Prinzip heisst Klassensolidarität, also Solidarität aller Menschen, die Besitzer blosser Arbeitskraft sind.

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