Freitag, 30. Dezember 2011

Mail vom Solidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

am Freitag, 09. Dezember 2011 wurde der Streik der CFM-Beschäftigten nach 89 Tagen beendet. 93,33% der Mitglieder der gkl Berlin und 81,76% der Mitglieder von ver.di stimmten für die Annahme einer Eckpunktevereinbarung, die dem Arbeitgeber in der 13-wöchigen Auseinandersetzung abgerungen wurde.

Sie enthält einen Mindestlohn von 8,50 € ab Mai, unter Beibehaltung aller Zuschläge in voller Höhe, und eine Einmalzahlung von 300 Euro mit der Abrechnung des Januarlohnes. Der Mindestlohn bedeutet für über 500 Beschäftigte eine spürbare Einkommensverbesserung.

Zusätzlich wurden die Urlaubstage für die Betriebstechnik von 24 auf 26 Tage im Jahr erhöht.

Weitere wichtige Punkte sind ein Maßregelungsverbot und die Verpflichtung der Geschäftsführung, im Januar 2012 Verhandlungen über einen Manteltarif aufzunehmen. Es besteht keine Friedenspflicht. Sollte die Geschäftsleitung ihre bisherige Blockadehaltung nicht aufgeben, können die Gewerkschaften jederzeit erneut zum Streik aufrufen.

Dieses Ergebnis wird von den Streikenden als ein erster Schritt in Richtung eines angemessenen Tarifvertrages gesehen, wenn auch bei weitem nicht ihre Forderungen erfüllt wurden. Die KollegInnen sind mit erhobenem Haupt an die Arbeit zurückgekehrt und bereiten sich nun darauf vor, im neuen Jahr in die nächste Runde der Auseinandersetzung zu gehen.

Die Streikenden konnten 89 Tage durchhalten, weil sie ihren Kampf als eine politische Auseinandersetzung gegen Billiglöhne und für Arbeitnehmerrechte verstanden. Dabei spielte die viele Solidarität aus anderen Betrieben, Gewerkschaften und gesellschaftlichen Gruppen eine entscheidende Rolle. Die bundesweiten und internationalen Solidaritätsadressen, die offene Streikversammlung am 07. November, auf der Redner anderer Betriebe auftraten, zwei Solidaritätsdemonstrationen und verschiedene Aktionen, haben Mut gemacht und Kraft zum Weiterkämpfen gegeben.
Dafür möchten wir Euch ein herzliches Dankeschön aussprechen!

Doch die Auseinandersetzung ist noch nicht vorbei. Nun versuchen die KollegInnen die gewerkschaftlichen Organisationen im Betrieb zu stärken, um bei einem möglichen neuen Streik besser aufgestellt zu sein. Sollte es wieder zum Streik kommen, wird auch wieder Solidarität wichtig sein.

Schon jetzt gilt es aber, die Spaltungsversuche der Geschäftsführung zurückzuweisen. Diese hat die Reinigungskräfte, trotz Drängens und zäher Verhandlungen durch die Verhandlungsführer von ver.di und gkl Berlin, von der Einmalzahlung ausgenommen. Begründet wird dies damit, dass die Reinigungskräfte Urlaubsgeld erhalten. Dahinter steckt aber der Versuch, die Belegschaft zu spalten.

Um die Kolleginnen und Kollegen des wichtigen Reinigungsbereiches nicht allein stehen zu lassen, hat die Streikleitung entschieden, Spenden zu sammeln, um eine Einmalzahlung für diese KollegInnen zu ermöglichen Daher rufen wir auch während des Januars dazu auf, weiter zu spenden.

Bitte organisiert Unterstützung oder spendet selbst auf folgendes Konto:
Förderverein Solidarität in Arbeit & Gesellschaft (SOAG)

Konto-Nr. 166249
BLZ 410 500 95
bei der Sparkasse Hamm

Solidarische Grüße

Sascha Stanicic

Solidaritätskomitee für die CFM-Beschäftigten

Danketsu Blog

Internationale Kurznachrichten zu Arbeits- und Arbeiterkämpfen. Inspiriert von der japanischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba

Danketsu

Das japanische Wort "Danketsu" bedeutet wörterbuchmässig übersetzt "Solidarität". Wie aber so oft hat das japanische Wort in der japanischen Sprache selbst eine noch viel komplexere Bedeutung, etwa im Sinne des Wahlspruchs der 3 Musketiere aus Alexander Dumas Roman: "Einer für alle! Alle für einen!"

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Klassenorientierte Arbeiterbewegung

Die Schaffung und Verbreiterung einer internationalen klassenorientierten Arbeiterbewegung ist ein Ziel der kämpferischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba in Japan. Dies bedeutet unter anderem: (1) Arbeits- und Arbeiterkämpfe dürfen niemals sektoriell, kulturell, ethnisch oder national isoliert und eingegrenzt bleiben. Über alle diese (letztlich künstlichen) Grenzen hinweg muss Solidarität (Danketsu) praktiziert werden. (2) die Gesamt - Interessen aller Menschen, die nur Besitzer blosser Arbeitskraft als Produktionsfaktor sind (60-80% der Bevölkerung etwa in Ländern wie Deutschland oder Japan), also wissenschaftlich formuliert der Klasse des Proletariats, müssen stets im Vordergrund sein. (3) Es ist von einer Unversöhnlichkeit der Interessen von Kapital und Arbeit auszugehen. (4) Es gilt die unmittelbare und direkte Solidarität (Danketsu) zwischen den zahllosen Segmenten dieser Klasse weltweit ständig zu erzeugen und zu verbreitern.

Berliner Solidaritätskomitee mit den Werktätigen in Japan

Am 11.10.2011 riefen 4 Gründungsmitglieder das Berliner Solidaritätskomitee mit den Werktätigen in Japan ins Leben. Ziel des Komitees ist die Schaffung zahlreicher Kontakte zwischen deutschen und japanischen gewerkschaftlichen Aktivisten (wobei gewerkschaftliche Aktivisten keineswegs etwa auf formale Mitglieder von Teilorganisationen etwa des DGB begrenzt ist). Dieser Blog hier (Danketsu-Blog) ist allerdings nicht nur einseitig auf deutsch-japanische Arbeitersolidarität ausgerichtet, sondern nahm von Anfang an auch Kurzmeldungen über Arbeitskämpfe aus anderen Teilen der Welt auf. Damit realisieren wir auch auf beste Weise, was ein zentrales Anliegen der japanischen Doro-Chiba ist: Schaffung einer weltweit miteinander vielfältig vernetzten klassenorientierten Arbeiterbewegung; Danketsu erzeugen und immer weiter verbreitern.

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